Wohncontainer einer Flüchtlingsunterkunft.
Wohncontainer einer Flüchtlingsunterkunft. Foto: Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)

Leere Flüchtlingsunterkünfte

Mit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 mussten innerhalb kürzester Zeit deutschlandweit Aufnahmestellen für eine große Zahl Menschen bereitgestellt werden.

Dabei blieb keine Zeit für das Austüfteln von Nachnutzungskonzepten für die temporären Flüchtlingsunterkünfte. Mittlerweile hat die Zuwanderung abgenommen und einst in Notunterkünften untergebrachte Flüchtlinge konnten auf dem regulären Wohnungsmarkt vermittelt werden. Die Art der als Unterkunft genutzten Räumlichkeiten variiert zwischen alten Kasernengebäuden, ehemaligen Bürogebäuden, Wohnhäusern, Wohncontainern und vielem mehr. Doch was passiert mit den nicht mehr gebrauchten Aufnahmestellen? Ein Teil nimmt seine ursprüngliche Funktion wieder ein. Der Rest jedoch steht leer und verschlingt viel Geld durch weiterlaufende Miet-, Stellplatz- und Betriebskosten. Bisher findet man nur wenige Informationen über Pläne zur Umnutzung ehemaliger Flüchtlingsunterkünfte. Mögliche Folgenutzungen sind zum Beispiel die Nutzung als provisorische Lösung für Schulen, Kitas und Sportvereine oder als Betreuungs- und Wohnangebot für Obdachlose. Zudem können Sozialwohnungen und Wohnraum für Studenten aus den ungenutzten Immobilien entstehen. Der Bedarf für eine breite Diskussion zum Thema Nachnutzung ist groß.

Beispiele für den Umgang mit ehemaligen Wohncontainern finden sich in Schleswig–Holstein und Neuss. In Schleswig-Holstein wurde eine Vielzahl von Containern u. a. an gemeinnützige Organisationen, Sportvereine und Feuerwehren verschenkt. Weiterhin bieten sich Container als gute Lösung für das Unterbringen von Obdachlosen an. In Neuss werden die Obdachlosenhäuser am Derendorf, die eher Baracken gleichen, abgerissen und durch qualitativ hochwertigere Container ersetzt.

Ein Beispiel für die Entwicklung einer ehemaligen Massivbau-Flüchtlingsunterkunft ist der ehemalige Opti-Gewerbepark in Essen. Die zuständige Bezirksregierung Arnsberg handelte mit dem Eigentümer einen Mietvertrag bis 2026 aus. Jedoch war die Unterkunft nur zum Teil belegt und wies Brandschutzmängel auf. Die Mängel führten zu einer Räumung im Mai 2016. Nach längerem Leerstand entschied sich das Land Nordrhein-Westfalen gegen ein Weiterführen der Unterkunft und kaufte sich mit 16 Millionen Euro aus dem Vertrag frei. Aus dem Areal, auf dem bereits ein Job-Center sitzt, möchte der Eigentümer nun eine Art „Bildungs- und Sozialpark“ machen. Es gibt bereits mehrere Interessenten, wie etwa eine Musikschule, zwei Kindergärten und verschiedene Schulträger.

Weitere Informationen zu den verschenkten Containern in Schleswig-Holstein: www.ln-online.de.

Weitere Informationen zu den Obdachlosenunterkünften in Neuss: www.stadt-kurier.de.

Weitere Informationen zum Opti-Park: www.waz.de.

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