Luftaufnahme des Rhein-Ruhr-Zentrums in Mülheim, 2014.
Luftaufnahme des Rhein-Ruhr-Zentrums in Mülheim, 2014. Foto: Tuxyso, CC BY-SA 3.0

Eine Rutsche für das Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum

Das Rhein-Ruhr-Zentrums (RRZ) in Mülheim an der Ruhr wurde im Jahr 2018 von einer Unternehmenskooperation gekauft. Seine neuen Eigentümer, ein amerikanischer Immobilienfond und eine Hamburger Unternehmensgruppe, möchten es ab Sommer 2020 modernisieren

Die umfassende Revitalisierung des 45 Jahre alten Einkaufzentrums soll es für den Wettkampf mit den Shopping-Centern der umliegenden Ruhrgebietsstädte rüsten und gleichzeitig dem Online-Handel den Kampf ansagen. Serviceorientierte Lösungen mit modernen Technologien sollen eingesetzt werden, um „digital-mall-Konzepte“ umzusetzen, die es dem Kunden beispielsweise ermöglichen, Ware zu reservieren und später abzuholen. Dafür wird der Fokus auf eine Erweiterung des Branchenmix und jüngere Marken gesetzt, die sowohl vor Ort als auch online Handel betreiben.

Darüber hinaus wird ein Mehrgenerationen-Konzept mit Verbindung von Erlebnis und Service angestrebt. Auf zwei Verkaufsebenen sollen vier Themengalerien untergebracht werden: Mode, Gastronomie, Event und Sport sollen künftig vor allem Familien ansprechen, die nicht nur einkaufen, sondern auch unterhalten werden möchten. Eine Besonderheit stellt die geplante Rutsche dar, die es den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen soll, von einem ins andere Geschoss zu gelangen.
Regelmäßige Freizeitangebote sollen das bestehende Kino und die Bowlingbahn ergänzen.

In diesem Zusammenhang sehen die Entwürfe auch eine atmosphärische Umgestaltung vor, die eine Erneuerung der Eingänge und Fußböden sowie des Lichtkonzepts mit sich bringen wird. Mehr Sitzgelegenheiten und Pflanzen sowie eine größere Barrierefreiheit und bessere Orientierungshilfen vervollständigen das Gestaltungskonzept.
Um zudem einen qualitativ-hochwertigeren Einkauf und Verzehr von Speisen zu ermöglichen, wird der bestehende Festival-Garden, seinerzeit einer der ersten „Food-Courts“ Deutschlands, einen Markthallen-Charakter erhalten.

Die für die Erweiterungen notwendigen Flächen von rund 80.000 Quadratmetern stammen von dem etappenweisen Aufkauf der Karstadt-Arkaden innerhalb des RRZs sowie des benachbarte Stinnes-Hochhauses auf dem insgesamt 200.000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Zeche Humboldt des Mülheimer Bergwerks-Vereins. Die neuen Eigentümer planen einen direkten Anschluss an das ehemalige Bürogebäude. Darin sollen zusätzlicher Platz für Büros sowie für einen Hotel- und Gastronomiebetrieb entstehen.

Das Rhein-Ruhr-Zentrum wurde zwischen 1970 und 1973 nach Entwürfen des für seine Einzelhandelsarchitektur bekannten Architekten, Stadtplaner und Immobilien-Unternehmer Walter Brune errichtet. Zu dieser Zeit war es deutschlandweit eines der ersten überdachten und modernsten Einkaufszentren und bot Platz für 57 Geschäfte. Bis heute hat das RRZ mehrere bauliche Erweiterungen erfahren, so dass es mittlerweile 200 Geschäfte auf einer Verkaufsfläche von rund 79.000 Quadratmetern aufweist. Den Charme einer Nachkriegsarchitektur unter Verwendung von Beton und Glas und hochwertig verarbeiteten Materialien sowie den Einsatz von Wasserbassins im Inneren weist es noch heute auf. Dazu erfreuen sich seine Besucherinnen und Besucher über die bisher kostenfreien Parkplätze und stressfreien Bummeltouren abseits der neu entstandenen und oftmals überfüllten Shoppingmalls der Nachbarstädte.

Das Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum ist ein gutes Beispiel für eine Nachkriegsarchitektur, die sich seit einem halben Jahrhundert durch stetige Weiterentwicklung den jeweils gegebenen Anforderungen angepasst hat.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.waz.de und www.derwesten.de.

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